Das 1×1 des lebendigen Online-Trainings – Teil 3: Die didaktische Gestaltung

Im dritten Teil unserer Serie geben wir dir einige Ideen zum Thema: didaktische Gestaltung deines Online-Trainings.

Didaktische Gestaltung: Interaktion macht den Unterschied!

Durch die beschränkten Kommunikationsmöglichkeiten im Online-Training ist es schwieriger zu erkennen, ob die Inhalte bei den Teilnehmer*innen angekommen sind oder du die Teilnehmer*innen zwischendurch verloren hast. Hole dir deshalb regelmäßig Feedback! Wechsle häufig zwischen kleinen Wissensvermittlungseinheiten von max. 15 Minuten und interaktiven Elementen. Dabei reflektieren die Teilnehmer*innen das eben gelernte Wissen und wenden es direkt an.

Dabei sind den Ideen für interaktive Elemente keine Grenzen gesetzt:

Längere Übungen kannst du gut in Kleingruppen durchführen. Viele Meeting-Tools enthalten Breakout Rooms, in denen die Teilnehmer*innen in Kleingruppen miteinander reden und auf einem Online-Whiteboard ihre Gedanken und Ergebnisse festhalten können. Wenn du die Gruppe stärker leiten willst, gib auf dem Whiteboard mit einem Template eine Struktur für die Ergebnisse vor. Außerdem ist die Erstellung von Mindmaps online gut möglich.

Für eine kurze Aktivierung der Teilnehmer*innen vor oder nach einem Themenblock eignen sich Umfragen, für die du Online-Umfragetools verwenden kannst. Einfache Umfragen kannst du auch auf einem Online-Whiteboard realisieren und damit einen Toolwechsel vermeiden. Eine Alternative für eine kurze Aktivierung ist es, die Teilnehmer*innen Ideen zur aktuellen Fragestellung auf dem Online-Whiteboard sammeln zu lassen.

Obwohl Online-Trainings oft in kürzere Einheiten unterteilt sind als Präsenztrainings und interaktive Übungen viel Zeit benötigen, solltest du keinesfalls der Versuchung erliegen, die Zeit bei den Übungen einzusparen. Ebenso sind praktische Übungen unabdingbar, um die Lernziele zu erreichen! Bei Online-Trainings helfen sie dir auch, das Training für deine Teilnehmer*innen abwechslungsreich zu gestalten. (Zur Planung von Online-Trainings lies Teil 1; zur Gestaltung des Einstiegs lies Teil 2.)

Den Lernerfolg intensivieren

Im Folgenden geben wir dir ein paar Elemente an die Hand, mit denen du den Lernerfolg bei deinem Seminar intensivieren kannst. Dabei unterscheiden wir danach, wann du die Elemente anwendest – als Vorbereitung, während des Trainings und als Nachbereitung:

Vor dem Training: Vorbereitende Aufgaben

Wenn du beim Erstellen des detaillierten Zeitplans merkst, dass du den ganzen Stoff nicht unterbringen kannst, schicke deinen Teilnehmer*innen Videos (z. B. von YouTube) oder Texte zur Vorbereitung. Dabei ist wichtig, dass du den Fokus durch Fragen leitest. Was sollen die Teilnehmer*innen aus dem Material mitnehmen?

Im Training: Wiederholung

Außerdem sind Wiederholungen wichtig, um das Wissen zu verfestigen. Dies gilt in Online-Trainings umso mehr, da deine Teilnehmer*innen evtl. vermehrt Ablenkungen ausgesetzt sind. Daher sind Wiederholungen und Zusammenfassungen Elemente, die du keinesfalls aufgrund von Zeitmangel einsparen solltest! Zudem kannst du kurze Wiederholungsübungen als Quiz auf Zeit, als Lückentexte oder als Zuordnungsaufgaben gestalten.

Nach dem Training: Aufgaben für den Transfer

Wie kannst du den Transfer des Gelernten in den Kontext des Teilnehmers und der Teilnehmerin optimal gewährleisten? In der Regel haben wir dazu nur bedingt im Training Zeit. Hausaufgaben sind eine gute Möglichkeit, den Transfer außerhalb der begrenzten Trainingszeit zu unterstützen. Ein konkretes Beispiel ist ein Fragebogen mit Reflexionsfragen, den die Teilnehmer*innen ausfüllen.

Hole dir Feedback!

Auch auf das Feedback der Teilnehmer*innen am Ende eines Online-Trainings solltest du nicht verzichten. Gerade wenn du als Online-Trainer*in noch nicht so viel Erfahrung hast, vergibst du dir ansonsten die Chance auf wertvolles Feedback. Aus Zeitgründen solltest du dir eine Methode überlegen, bei der alle gleichzeitig schreiben können und du so nicht mehr als 5 Minuten brauchst, um das Feedback einzusammeln. Zum Beispiel eignen sich Whiteboards mit Post-ITs dafür.

In Teil 4 unserer Blogserie werden wir dir einige Tipps und Tricks für die Moderation von Online-Trainings geben.

Stephanie Aymans