Das 1×1 des lebendigen Online-Trainings – Teil 2: Tools richtig einführen

Im ersten Beitrag haben wir dir ein paar Tipps zur Vorbereitung deines Online-Trainings gegeben. In diesem Teil widmen wir uns der Frage, wie du verschiedene Tools und Techniken zur Zusammenarbeit am besten in dein Online-Training einführst.

Vorstellung der Meeting-Software

Wie im Präsenztraining beginnt das Online-Training mit der Begrüßung. Bei deinem Online-Training bietet es sich an, deine Teilnehmer*innen einzeln zu begrüßen, wenn sie den virtuellen Trainingsraum betreten. Neben der persönlichen Ansprache überprüfst du gleich, ob die Technik bei den Teilnehmer*innen funktioniert. Das hast du zwar schon im Technikcheck geprüft, für die Teilnehmer*innen ist es dennoch eine gute Wiederholung für die grundlegende Funktion, das Mikrofon an- und auszustellen.

Sind alle eingeladenen Personen da, kommt der eigentliche Einstieg in das Training. Zu Beginn solltest du Regeln für das Online-Training mit den Teilnehmer*innen vereinbaren: Wann sollten die Teilnehmer*innen das Mikro anschalten? Wann die Kamera? Wie signalisiere ich als Teilnehmer*in, dass ich eine Frage habe? Im gleichen Zug kannst du auch die wichtigsten Features der verwendeten Tools kurz vorstellen. Teile dazu deinen Bildschirm und zeige die Steuerungselemente, die die Teilnehmer*innen verwenden werden, z. B. den Chat, das Teilen des Bildschirms und die Steuerung von Mikrofon und Kamera. Das kann zum Beispiel so aussehen:

„Wenn du zwischendurch eine Frage hast, schreibe diese gerne in den Chat“ – nun klickst du das Chat-Icon an und schreibst eine Nachricht hinein. „Ich behalte den Chat während des Trainings im Auge, so dass deine Frage nicht verloren geht. Wenn deine Frage zu den gerade besprochenen Inhalten passt, schalte dein Mikrofon gerne direkt an und stelle deine Frage. Dazu klickst du hier.“

Weitere Tools häppchenweise serviert

Am besten führst du Tools und neue Features schrittweise während des Trainings ein. Starte erstmal mit einem Tool und einer Handvoll grundlegender Funktionen. Achte dabei darauf, dass die Teilnehmer*innen die von dir vorgestellten Features direkt einsetzen, z. B. bei einer Umfrage oder einer Übung. So prägt sich der Umgang mit den Tools viel besser ein. Ein konkretes Szenario zu Beginn deines Seminars:

Du startest mit einer kurzen Kennenlernrunde. Dazu verwendest du zunächst nur die Meeting-Software: Gib den Teilnehmer*innen ein paar Stichworte vor und bitte sie der Reihe nach, sich mit eingeschalteter Kamera kurz vorzustellen. Auf diese Weise vertieft sich nochmals der Umgang mit Mikrofon und Kamera.

Im Anschluss an die Vorstellungsrunde fragst du die Erwartungen der Teilnehmer*innen ab. Dafür verwendest du ein kollaboratives Whiteboard, auf dem die Teilnehmer*innen ihre Erwartungen auf Post-Its aufschreiben und clustern können. So lernen deine Teilnehmer*innen gleich die grundlegendsten Funktionen beim Umgang mit dem Whiteboard.

Im Laufe des Online-Trainings kannst du in gut verdaulichen Häppchen weitere Tools und Funktionen einführen. Dabei folgst du dem gleichen Muster: Zeige den Teilnehmer*innen zunächst die neue(n) Funktion(en), und lasse sie danach direkt damit arbeiten. So vermeidest du eine Überforderung und baust Vertrauen auf, so dass Teilnehmer*innen bei Problemen offen auf dich zukommen.

Wenn Teilnehmer*innen Probleme bei der Tool-Bedienung haben, bitte sie, den Bildschirm mit dir zu teilen, so dass du das Problem verstehst und besser Hilfestellung geben kannst. Übernimm aber nicht die Steuerung, sondern lass deine Teilnehmer*innen das Problem mit deiner Unterstützung selbst lösen – so stellt sich ein nachhaltiger Lernerfolg ein.

Beschränke dich bei den Tools auf das Wesentliche. Kollaborationstools sollen dein Online-Training unterstützen und keinesfalls zum Selbstzweck werden!

In Teil 3 unserer Blogserie werden wir uns im Detail mit der Didaktik und der Moderation auseinandersetzen.

Stephanie Aymans