Certified Method Park Engineer – Requirements Engineering

Requirements Engineering Basics

Vor kurzem fand wieder ein Kurs des Certified Method Park Engineer, kurz CMPE, statt. Dieser Blog-Beitrag dreht sich um den Kurs „Requirements Engineering“.

Der CMPE wird genutzt, um unsere Junioren in alle relevanten Themen rund um Softwareentwicklung einzuführen. Hierbei werden zum Beispiel Design, Architektur, Clean Code, Konfigurationsmanagement oder Testen näher betrachtet.

Mein Kollege Alexander und ich übernehmen dabei den CMPE RE Basics, in dem die Grundlagen zum Thema Requirements Engineering vermittelt werden. Da auch einige Kollegen von den anderen Standorten wie Stuttgart oder München anreisen, machen wir zu Beginn des Kurses immer eine kurze Vorstellungsrunde. Dabei bekommen wir als Trainer auch einen besseren Einblick, was die Teilnehmer von dem Kurs erwarten. Manche wollen wissen, was Requirements Engineering eigentlich ist, und andere interessieren sich konkret für die Aufgaben eines Requirements Engineers, weil sie in ihrem Projekt gerade selbst damit zu tun haben.

Requirements Engineering Basics © Method Park
© Method Park

Um allen Teilnehmern eine gemeinsame Wissensbasis zu verschaffen, beantworten wir in dem Kurs einige der typischen W-Fragen rund um das Requirements Engineering:

Warum?

Auf der einen Seite schreiben uns viele Normen vor, dass Requirements Engineering gemacht werden muss. Vor allem im sicherheitskritischen Bereich wie der Medizintechnik oder Automotive sind Anforderungsdokumente auch für die Zulassung des Produktes entscheidend. Auf der anderen Seite hilft uns Requirements Engineering aber auch in dem praktischen Alltag der Entwicklung weiter: ein Requirements Engineer hat die Aufgabe, alle wichtigen Stakeholder einzubeziehen. Er muss ein einheitliches Verständnis bei allen Beteiligten schaffen, um späteren Missverständnissen und Fehlentwicklungen vorzubeugen.

Wer?

Als Requirements Engineer sollten wir unter anderem kommunikationsfähig, konfliktlösungsfähig und moderationsfähig sein. Um die Interessen der verschiedenen Stakeholder zusammenzubringen, müssen wir daher oft viel Geduld aufbringen und überzeugungsfähig sein.

Wann?

Wir gehen in dem Kurs auch näher auf die Frage ein, wann Requirements Engineering im Projekt stattfindet. Die Antwort ist einfach: während der kompletten Projektlaufzeit. Vor allem am Anfang ist der Aufwand für das initiale Erstellen der Anforderungen hoch, da sich die Stakeholder erst einmal einigen müssen, was sie von dem Produkt erwarten. Aber auch während eines Projektes können sich Anforderungen, zum Beispiel aus technischen Gründen, immer wieder ändern. Der Requirements Engineer hat dann die Aufgabe die veränderten Bedingungen mit den Stakeholdern zu besprechen und Entscheidungen herbeizuführen.

Was?

Als Requirements Engineers sind wir auch dafür zuständig, ein klares Bild von dem Produkt herzustellen. Also was ist relevant für das Produkt, was sind Schnittstellen nach außen und was ist irrelevant? Außerdem erarbeiten wir, was typische Anwendungsfälle sind, was uns dabei hilft, das Produkt klarer zu definieren.

Wie?

Um einheitliche Anforderungen zu erstellen, benutzen wir in der Regel bestimmte Satzbauweisen. Dadurch stellen wir sicher, dass jedes Requirement den gleichen Aufbau hat und lesbarer wird. Attribute helfen uns außerdem dabei Anforderungen beispielsweise durch eine ID eindeutig zu machen.

Wozu?

Ein ordentliches Requirements Engineering hilft uns nicht nur bei der Erstellung eines Produkts, sondern auch bei der Nachverfolgbarkeit der Anforderungen über die Implementierung bis hin zum Test. Das ist auch wichtig für das Änderungsmanagement. Wenn sich beispielsweise eine Anforderung ändert, müssen wir alle damit verknüpften Anforderungen, Implementierungen und Tests auf Richtigkeit prüfen und gegebenenfalls anpassen.

 

© Method Park
© Method Park

Neben der Theorie lockern wir den CMPE „RE Basics“ aber auch durch viele Übungen auf, bei denen die Teilnehmer die besprochenen Inhalte in kleinen Gruppen vertiefen. Außerdem schaffen wir auch immer bewusst genug Raum für Diskussionen und Fragen rund um das Thema Requirements Engineering.

Um dem Titel „Certified Method Park Engineer“ gerecht zu werden, führen wir am Ende noch eine kleine Klausur durch, in der die Teilnehmer ihr gelerntes Wissen unter Beweis stellen dürfen.

Wir haben den Kurs bewusst an den offiziellen Zertifizierungskurs angelehnt. Weitere Informationen zu dem offiziellen Kurs findet ihr hier:
https://www.ireb.org/de/cpre/foundation/

Der Zertifizierungskurs „IREB® Certified Professional for Requirements Engineering – Foundation Level“. findet auch regelmäßig bei Method Park statt. Wann genau und wo könnt ihr auf unserer Website nachlesen.