Ich weiß was, das Du bald auch weißt – Happy Birthday TechTalks

Gut geklaut ist halb gewonnen

Benjamin Franklin, Gemälde | Mason Chamberlin via Wikimedia Commons

Wenn man Benjamin Franklin Glauben schenken darf, dann bringt eine Investition in Wissen noch immer die besten Zinsen.

Ähnlicher Ansicht wie mein Namensvetter muss ich wohl auch gewesen sein, als ich am 6. Oktober 2011, meinem damaligen Teamleiter eine E-Mail schrieb.
Zuvor hatte ich die Aufzeichnung eines Tech Talks bei Google gesehen. Dort werden von wechselnden Referenten spannende Themen vorgestellt.
Das Prinzip hat mir auf Anhieb gefallen, also regte ich damals an, den Wissensaustausch bei uns zu fördern, indem wir ähnliche Vorträge abhielten. Schließlich finden sich in einer Technologie-Firma wie der unseren jede Menge Nerds, die neben einer Vorliebe Neues zu lernen, es ebenso lieben sich über die neuesten Technologien auszutauschen. Nach einem teaminternen Testlauf, beschlossen wir, die Vorträge firmenweit anzubieten.

Pragmatisch, praktisch, gut

Von Anfang an war klar, dass es sich bei den Vorträgen nicht notwendigerweise um klassische Folienvorträge handeln sollte.
Stattdessen sollten es kurze und interaktive Vorstellungen von spannenden Themen werden.
Als Ziel vereinbarten wir 15 Minuten Vortrag, gefolgt von 15 Minuten Diskussion.
Der Gedanke dabei war, dass gar nicht unbedingt gewollt ist, das Thema in seiner Gänze zu präsentieren.
Stattdessen sollen die Inhalte einer breiteren Masse an Kollegen bekannt gemacht werden und genug Platz für Diskussion und Rückfragen bleiben. Da nicht immer jeder an den Vorträgen teilnehmen kann, versuchen wir sie stets aufzuzeichnen.
So können Kollegen sie hinterher auf unserer internen Videoplattform anschauen.

Themen von A-Z

Die Vorträge werden in der Regel immer von wechselnden Referenten präsentiert. So unterschiedlich die Vortragenden, so unterschiedlich sind seit jeher die Themen.
Von vornherein war uns klar, dass wir so viel Diversifikation haben wollen wie möglich.
Ob nun die neuesten JavaScript-Frameworks wie React oder Angular oder Techniken der Selbstorganisation wie Pomodoro und AutoFocus – alles, was im weitesten Sinne mit der Softwareentwicklung zu tun hat, ist von Interesse.
Neben Themen aus dem Bereich des Software-Testens, wie Behave oder Property-Based-Testing, gibt es auch immer wieder Vorträge dazu, wie man sich das Leben als Software-Engineer einfacher machen kann, oder Spannendes aus der Physik wie das Peltier-Element und der Seebeck-Effekt.

Peltier-Element Aufbau

Immer mal wieder veranstalten wir im Rahmen eines Tech-Talks praktische Programmierübungen, wie Code-Katas, oder versuchen uns im Mob-Programming.

Ich denke ein Grund, warum die Tech-Talks nun schon so lange existieren, ist die Vielfalt der Themen.
Mit TypeScript und Python 3 stehen auch bereits die nächsten spannenden Themen in den Startlöchern.

Happy Birthday, oder wie hieß das doch gleich nochmal?

Einige Zeit nach einem der Vorträge klingelte mein Telefon. Am anderen Ende meldete sich ein Kollege, der gerade bei einem Projekt in Hamburg weilte: „Du sag mal, wie hieß denn diese Software, die du neulich vorgestellt hast, nochmal? Wir könnten die hier gerade super gebrauchen.“

Genau dies war der Effekt, den ich mir mit meiner Initiative erhofft hatte. Das Wissen in der Firma möglichst weit zu streuen. Seit dem ersten Vortrag sind nun um die 80 Talks, viele Stunden informative Vorträge und angeregte Diskussionen entstanden. Genau das also, was wir mit der Einführung der Tech-Talks damals erreichen wollten. In diesem Sinne sage ich: „Alles Gute zum Geburtstag MP-TechTalks – auf die nächsten sieben Jahre!“